Die Lehr- und Wanderjahre eines Value-Investors, von Guy Spier

Dieses Buch ist wahrscheinlich meine größte Inspiration, selbst ein Buch zu schreiben. Der Autor Guy Spier reflektiert sein Leben und beschreibt seinen Werdegang vom Harvard-Absolventen, über seine Zeit an der Wall-Street zum in der Schweiz lebenden Hedgefondsmanager. Dabei geht er auf für ihn prägende Erlebnisse ein, wobei er auch durchaus kritisch mit sich selbst ist und auf seine persönlichen Fehler eingeht. Ein furchtbar ehrliches Buch, dass sich auch vom Schreibstil her ziemlich gut lesen lässt. Ich selbst habe das Buch auch meiner Mutter zum Lesen gegeben, die überhaupt nichts mit Finanzmärkten zu tun hat. Auch sie schwärmt von dem Buch.

Meine Learnings aus dem Buch:

  1. Jeder Mensch hat nur begrenzte Ressourcen an Energie, die im Alltag verbraucht werden kann. Demnach sollte jeder Mensch daran arbeiten, die nebensächlichen Dinge mit einem hohen Energieverbrauch zu reduzieren. Bei Guy Spier resultierte dies in dem Umzug in die Schweiz. Er bemerkte, dass ihm der Trubel an der Wall Street so viel Energie kostete, dass dies Auswirkungen auf seine Konzentration und seine Kernaufgaben hat. Er zog in dem Zusammenhang den Vergleich zu Warren Buffet, der schließlich seine Fäden aus Omaha zieht und den Unternehmenssitz nicht in New York hat.
  2. Wenn eine Aktie nach dem Kauf fällt, sollte man sie zwei Jahre lang nicht verkaufen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf geht man detaillierter an die Aktienanalyse und trifft die Kaufentscheidung gewissenhafter. Man zwingt sich quasi selbst dazu, im Vorfeld schon rationaler zu handeln.
  3. Umgib Dich mit Personen, die besser sind als Du und Du wirst selbst besser werden. Egal, ob im Sport, beim Investieren oder in einem anderen Lebensbereich. Wenn man mit besseren Personen trainiert oder sich austauscht, wird man selbst davon erheblich profitieren. So hat Warren Buffet sein Leben lang von Charlie Munger profitiert und vice versa. Dies ist auch übertragbar auf den Freundeskreis oder auf Personalentscheidungen im Business. Warren Buffet sagte einst zu Spier, dass er in der Lage sei von 100 Leuten im Raum die 10 zu identifizieren mit denen er gut auskommen wird und die 10 zu identifizieren, mit denen er das nicht wird. Die übrigen 80 seien schwierig einzuschätzen. Er konzentriert sich anschließend auf die 10, mit denen er gut auskommen wird und ignoriert den Rest. Spier nutze diese Erfahrung bei seinen späteren Personalentscheidungen. Er versuchte Personen im natürlichen Umfeld zu beobachten. Bei Sympathie bot er ihnen einen Job an.

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